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Interview mit Andrea Rawanschad: „It is not about the tool but about how you use the tool.“

Sie kombiniert digitale und handschriftliche Notizen, ist Expertin für die App GoodNotes – und alles begann mit einem verloren geglaubten Kalender: Andrea Rawanschad ist Enthusiastin für handschriftliche Notizen mit klarer Struktur und kreativer Gestaltung sowie Expertin für Selbstorganisation.

Digital, denn sie ist bekennender GoodNotes-Fan und organisiert ihren gesamten beruflichen und privaten Alltag mit Hilfe der App. Als Inhaberin der LIKE PAPER Andrea Rawanschad GmbH berät und begleitet sie Menschen bei der Umstellung auf digitale Notizen mit GoodNotes.

Ich habe sie um ein Interview zu ihrem Herzensthema gebeten und freue mich sehr, dass sie sich dafür Zeit genommen hat.

Andrea Rawanschad mit ihrem Buch: Digitale Notizen mit GoodNotes

Du warst früher ein Fan deines Papierkalenders. Wann hast du mit digitalen Notizen angefangen und wie hast du deine Liebe zu GoodNotes entdeckt? 

Noch vor ein paar Jahren hätte ich dir gesagt, dass ich ohne meinen Papierkalender nicht durch den Alltag komme. Es war ein wunderschöner schlichter Moleskine Kalender, den ich immer mit großer Freude in die Hand genommen habe, um darin alles einzutragen, was mir wichtig ist.



Und eines Tages war dieser Kalender verschwunden – alle Kundentermine, private Verabredungen, Notizen, Gedanken, Ideen, Erinnerungen mit einem Mal weg. Ich war in Panik – alles (ALLES!) war in diesem Kalender, teils mit über einem Jahr Vorlauf. Keine Chance, dass ich das aus dem Kopf wieder hätte rekonstruieren können.

Die gute Nachricht: Ich bin damals auf die Füße gefallen, denn nach einer halben Stunde habe ich meinen Kalender wiedergefunden.

Trotzdem war das der Tag, wo ich mich erstmals ernsthaft nach digitalen Alternativen umsah.

Mit Outlook hatte ich vorher im Unternehmen immer meine Termine geplant, da ich aber ein visueller Typ bin, der auch überall skribbelt und Informationen und Ideen verknüpft, hilft mir die rein digitale Darstellung nicht, meine Tagespläne und auch viele andere Notizen machte ich mir immer zusätzlich handschriftlich – gerne auf Zetteln, die ich dann in allen möglichen Taschen und auf Tischen verteilte.

Auch so tolle Tools wie Evernote und praktische Listen-Apps, wo ich ja wirklich alles hätte eintragen können, waren mir ‚zu digital‘ und daher leider kein tauglicher Ersatz, so sehr ich es mir auch gewünscht hätte.

Mein persönlicher Durchbruch war dann, als ich irgendwann verstanden habe, dass ich digitale Notizen und Notizbücher ja auch einfach wie Papier (LIKE PAPER) nutzen kann und so das Beste aus beiden Welten verbinde: die digitale Effizienz und das haptische und visuelle Arbeiten mit dem Stift. Also probierte ich es aus.

Heute organisiere ich alles über strukturierte digitale Notizbücher mit einer einzigen App: GoodNotes. Mein gesamtes berufliches sowie privates Leben. Es macht Freude, ist kreativ, ich habe immer alles dabei und verbringe deutlich weniger Zeit mit Suchen als mit Finden.

Was begeistert dich am meisten an GoodNotes?

Mich begeistert am meisten, dass ich die Vorteile der Papierwelt mit den Vorteilen der digitalen Welt kombinieren kann und so das Beste aus beiden Welten nutze: Ich kann weiter mit dem Stift handschriftlich notieren und wenn ich mag auch kreativ gestalten… und kann gleichzeitig alles an einem Ort abspeichern, finde alles dank Struktur und Suchfunktion, kann auch PDFs und Fotos verarbeiten, …

Du erstellst sogar kleine Zeichnungen in deinen Notizen. Hast du auch andere Tools ausprobiert, oder nutzt du noch andere Tools als Ergänzung?

Ich zeichne tatsächlich zu 99,9% alles in GoodNotes. Die Werkzeuge genügen mir vollends für das, was ich auch mit den Stiften und Markern für Sketchnotes früher auf Papier gezeichnet habe.

Klar, es gibt spezielle Zeichnen-Apps wie ProCreate oder SketchesPro. Wenn man mit einem digitalen Aquarell-Pinsel unterwegs sein möchte und noch vielen anderen tollen zeichnerischen Effekten und in Ebenen zeichnen möchte, sind diese Apps fantastisch.

Gaaaaaanz ab und zu gestalte ich mir mal einen Hintergrund mit einer der beiden Apps und zeichne dann in GoodNotes weiter, aber das ist in den letzten 5 Jahren vielleicht zweimal vorgekommen.

So schön können Notizen in GoodNotes sein

Hand aufs Herz – vermisst du manchmal deine Zettelwirtschaft? Nutzt du persönlich auch noch analoge Notizen?

Ich vermisse meine Zettelwirtschaft wirklich überhaupt nicht – Hand aufs Herz. Ich bin selbst davon überrascht, weil ich im Herzen eine echte Papiertante bin. Was ich vermisse, ist das Einkaufen von schönen Notizbüchern (ziemlich schräg, fällt mir gerade auf, wenn man gleichzeitig nicht vermisst, darin zu schreiben) und die Haptik von schönen Papieren.

Wenn es jetzt ausnahmsweise vorkommt, dass ich gerade keine digitale Notiz zur Hand habe und etwas auf Papier notiere, dann fotografiere oder scanne ich die Papiernotiz danach ab und importiere sie so in meine digitalen Notizbücher. Das habe ich auch in der Übergangszeit oft gemacht, dass ich meine vielen Papiernotizen dann digitalisiert in GoodNotes importiert habe.

Allerdings finde ich auch, dass man sich nicht zwingend nur für das Digitale entscheiden muss, vielleicht möchte man ja einiges der Zettelwirtschaft strukturiert digitalisieren und bei anderen Dingen bewusst beim Papier bleiben? Das eine schließt das andere ja nicht aus. Was ich z.B. nach wie vor nicht missen möchte, ist die Arbeit auf dem Flipchart und der Pinnwand mit Markern und Kreide.

Du hast dieses Jahr dein Buch „Digitale Notizen mit GoodNotes“ veröffentlicht. Was war dein wichtigster Aha-Moment beim Schreiben des Buchs?

Die App GoodNotes zu kennen und sich darin gut zurechtzufinden ist das eine. Es geht aber vor allem darum, für sich ein gutes System und eine gute Struktur zu finden, die App dann für die eigenen Kontexte stimmig zu nutzen. It is not about the tool but about how you use the tool.

Wie hast du GoodNotes beim Schreiben deines Buchs genutzt?

Klar, alle Abbildungen und Visualisierungen sind in GoodNotes entstanden und der Verlag war danach ganz begeistert, in welch guter Druckqualität die Bilder waren. Der Text ist dann aber klassisch auf dem Laptop entstanden …

Was macht dir am meisten Spaß bei deiner Arbeit mit LIKE PAPER?

Für mich war die Entdeckung der digitalen Notizen vor rund 5 Jahren ein echter GameChanger.

Und bei meiner Arbeit mit LIKE PAPER begeistert mich vor allem, dass ich andere dabei unterstütze, mit GoodNotes auch einen so einschneidenden GameChanger für die eigene Organisation zu finden.

Es ist solch eine Erleichterung im Alltag! Gerade für Menschen wir mich, die Papier und Stift lieben, weil sie das Haptische brauchen und mit all den tollen anderen Notizen-Tools, die ohne den Stift arbeiten, nicht so gut zurechtkommen.

Mit LIKE PAPER schaffen auch die, die es schon zigmal versucht haben, den Umstieg auf das digitale Papier. Und mich begeistert, dass es nicht eine „One-Fits-All“-Lösung ist. Jeder kann sich mit der Begleitung von LIKE PAPER eine individuell stimmige Struktur anlegen.

Was ist dein wichtigster Tipp für Menschen, die ihre Zettelwirtschaft loswerden und mit digitalen Notizen beginnen wollen?

GoodNotes herunterladen (die ersten drei Notizbücher sind kostenlos) und mit einer Sache starten.

Du schreibst sonst deine Tagespläne auf Papier? Dann leg dir ein Notizbuch an und mache ab sofort deine Tagespläne in einem digitalen Notizbuch in GoodNotes. Oder du startest mit deinen Einkaufszetteln, Projektnotizen, sonstigen Listen. Einfach mal ausprobieren für eine Weile und mit den Funktionen in der App herumexperimentieren.

Ich habe damals mit meinem Kalender angefangen. Dann kamen die Tagespläne bzw. das digitale Bullet Journal dazu. Dann die Projektnotizen, die Präsentationen, … und dann gab es kein Halten mehr.

Und ein weiterer wichtiger Tipp ist natürlich: mein Buch kaufen 😉

Andreas Buch: Digitale Notizen mit GoodNotes

Du findest alle Informationen und die Kontaktdaten von Andrea auf https://www.likepaper.de/.

Und dem Tipp zum Buch schließe ich mich natürlich an, deswegen geht es hier direkt dahin, alternativ findest du es auch bei Amazon.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Veronika

    Danke für das spannende Interview. Ich kann mein Papier-Notizbuch auch noch nicht loslassen und suche schon länger nach einer digitalen Alternative. Werde mir jetzt gleich mal GoodNotes downloaden und es ausprobieren. LG Veronika

    1. Martina

      Das klingt super, viel Spaß beim Ausprobieren😀

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